Nach ein paar Jahren Verzögerungen, stelle ich den Baubericht nun auch auf meiner Seite vor.
Dieser Tisch war meine erste Auftragsarbeit. Das hört der Amateur gerne, dass man nach zweieinhalb Jahren Ausübung seines Hobbies als Alternative zum professioniellen Tischler gesehen wird. Da will man freilich alles richtig machen!
Das Design stammt von den Auftraggebern, das ich bis auf einige Maßanpassungen 1:1 umgesetzt habe.
Der Clou des Entwurfs: Die Hocker ergeben unter den Tisch geschoben eine kleine Ablagefläche.
Und so sah das Ergebnis aus:
Und nun ein paar Bilder von der Herstellung und der Konstruktion.
Die Holzauswahl war vorgegeben: Buche. Leider waren meine Buchevorräte, die ich aus einer Tischlerei-Insolvenz hatte, zu Ende. Vorbei der Luxus, sich einfach je nach Bedarf am Holzstapel bedienen zu können. Ich musste den Verbrauch wieder schätzen und den Holzhändler meines Vertrauens bemühen.
Als Ausgangsmaterial erhielt ich drei dieser Bretter. Und sollte der Tisch nur ein, zwei Zentimeter länger oder breiter sein, dann hätte ich ein viertes Brett benötigt; ich hatte also etwas knapp gerechnet - und Glück gehabt!
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Das Tischgestell sollte - so der Wunsch der Auftraggeber - tiefschwarz sein. An der Stelle war ich ja skeptisch - das schöne Holz ganz dunkel färben? Wozu dann überhaupt Massivholz? Aber so war eben die Vorgabe.
Ich braute also eine pechschwarze Beize zusammen - eine ziemliche Sauerei: einen halben Liter Spiritus am Herd erwärmen, dann die Beize drunter mischen und abfüllen. Ein Topf ist nun dauerhaft schwarz, das geht nicht mehr weg.
Das geschwärzte Tischgestell mit einem edlen Tropfen selbstgebrauter Beize. |
Nun ging es an Leimholz herstellen.
Es war Zeit für die "Hochzeit", wie die Verbindung von Tischplatte und -gestell genannt wird.
Die Hocker waren an der Reihe.
Die Konstruktion ist ziemlich eindeutig, es gibt eigentlich nicht viele Varianten, diese Hocker zu bauen.
Also: Platten auf Maß gesägt und die Gehrungen geschnitten. Die Gehrung muss von beiden Seiten gesägt werden, damit die Maserung unterbrechungsfrei rund herum verläuft.
Verleimen der Hocker
Die Hocker sind mit einer stabilisierenden Strebe versehen. Diese sollte schwarz gebeizt werden, und damit es beim späteren Ölen nicht zu eventuellen Farbübertragungen kommt, habe ich die Stellen, wo die Strebe eingeleimt wird, schon vorab leicht geölt.
Das Verleimen von Gehrungen finde ich immer eine Herausforderung. Es muss sehr genau werden, es darf nichts verrutschen, die empfindlichen Gehrungensspitzen müssen vorsichtig behandelt werden, damit sie nicht durch falsch angesetzte Schraubzwingen Schaden nehmen, etc.
Den ersten Hocker habe ich direkt zusammen gezogen. Es war aber gar nicht so einfach, damit die Gehrungen schön zusammen zu ziehen - die zur Verstärkung der Verbindung gedachten Lamellos waren dabei nicht hilfreich, weil sie nicht in Richtung der Kraft der Schraubzwingen ausgerichtet sind.
Für den zweiten Hocker habe ich daher eine Hilfskonstruktion gebastelt: ein Brett mit aufgeleimten Dreiecksleisten. An jeder Hockerseite habe ich so ein Hilfsbrett mit Zwingen fixiert und danach die Schraubzwingen an den Dreiecksleisten angesetzt und damit die Gehrung zusammengezogen. Das hat hervorragend funktioniert, viel besser als Bei Hocker Nummer 1.
Danach folgte nur nochmals Beizen und Ölen, und fertig war das Projekt.
Am Ende war ich überrascht, wie gut das Schwarz mit dem Naturholz harmoniert. Es sieht echt Klasse aus. Gut, dass das der ausdrückliche Wunsch war, denn ich hätte das zuvor stark angezweifelt. Experiment gelungen!
Die Hocker sind mit einer stabilisierenden Strebe versehen. Diese sollte schwarz gebeizt werden, und damit es beim späteren Ölen nicht zu eventuellen Farbübertragungen kommt, habe ich die Stellen, wo die Strebe eingeleimt wird, schon vorab leicht geölt.
Das Verleimen von Gehrungen finde ich immer eine Herausforderung. Es muss sehr genau werden, es darf nichts verrutschen, die empfindlichen Gehrungensspitzen müssen vorsichtig behandelt werden, damit sie nicht durch falsch angesetzte Schraubzwingen Schaden nehmen, etc.
Den ersten Hocker habe ich direkt zusammen gezogen. Es war aber gar nicht so einfach, damit die Gehrungen schön zusammen zu ziehen - die zur Verstärkung der Verbindung gedachten Lamellos waren dabei nicht hilfreich, weil sie nicht in Richtung der Kraft der Schraubzwingen ausgerichtet sind.
Für den zweiten Hocker habe ich daher eine Hilfskonstruktion gebastelt: ein Brett mit aufgeleimten Dreiecksleisten. An jeder Hockerseite habe ich so ein Hilfsbrett mit Zwingen fixiert und danach die Schraubzwingen an den Dreiecksleisten angesetzt und damit die Gehrung zusammengezogen. Das hat hervorragend funktioniert, viel besser als Bei Hocker Nummer 1.
Danach folgte nur nochmals Beizen und Ölen, und fertig war das Projekt.
Am Ende war ich überrascht, wie gut das Schwarz mit dem Naturholz harmoniert. Es sieht echt Klasse aus. Gut, dass das der ausdrückliche Wunsch war, denn ich hätte das zuvor stark angezweifelt. Experiment gelungen!